Der höfliche Räuber Benni
In der kleinen Stadt Plüschhausen lebte ein Räuber, der sich von anderen Räubern deutlich abhob. Sein Name war Benni, und anstatt Leute zu erschrecken oder mit viel Getöse zu stehlen, war Benni überaus höflich. Eines Nachts, als die Sonne hinter den Bergen verschwand und der Mond seinen Glanz über die Stadt warf, schlich sich Benni in die örtliche Bäckerei. Die lecker duftenden Brötchen und Croissants hatten es ihm angetan, und er konnte einfach nicht widerstehen. Doch bevor er etwas stehlen konnte, kam ihm eine fantastische Idee: Was, wenn er stattdessen höflich um ein paar Brötchen bat?
Also stellte sich Benni vor die Theke und räusperte sich leise. “Entschuldigung, sehr geehrte Frau Bäckerin, könnten Sie mir bitte einige Ihrer köstlichen Brötchen geben? Ich wäre Ihnen sehr dankbar.” Die Bäckerin, die gerade am Teig knetete, war so überrascht von dieser höflichen Anfrage, dass sie ihn zunächst anstarrte. Schließlich brach sie in schallendes Gelächter aus. “Du bist wirklich ein komischer Kauz, Benni! Aber da du so freundlich bist, gebe ich dir gerne ein paar Brötchen!”
Benni war überglücklich. Er nahm die Brötchen dankend entgegen, ließ aber eine kleine geschenkte Notiz zurück: „Vielen Dank für die Brötchen! Benni, der höfliche Räuber.“
Am nächsten Morgen fand die Polizei in der Bäckerei die Notiz. Inspektor Schulze las sie und kratzte sich am Kopf. “Ein Räuber, der höflich ist? Das ist ja unglaublich!” Die anderen Polizisten lachten, aber Inspektor Schulze nahm die Sache ernst. “Wir müssen diesen Benni finden. Höflichkeit ist gut, aber die Gesetze müssen auch respektiert werden!”
Währenddessen hatte Benni ein weiteres raubtierisches Abenteuer geplant. Diesmal wollte er ins Spielwarenladen gehen. Als er in den Laden schlich, witterte er die Chance, einige entzückende Spielzeuge zu entwenden. Aber anstatt sein Vorhaben von Anbeginn an durchzuführen, überlegte er, was seine Mutter dazu sagen würde. “Vielleicht sollte ich höflich um ein paar Spielsachen bitten – das wäre sicher auch sehr nett von mir!”
Er trat an den Kassenbereich und sagte mit einem charmanten Lächeln: “Entschuldigung, könnte ich bitte mit Ihnen über die Spielzeuge sprechen? Ich würde mich sehr freuen, ein paar zu erhalten.” Der Spielzeugverkäufer schaute ihn verdutzt an, fand die Anfrage aber wunderbar freundlich. “Nun, ich kann dir ein paar kleine Sachen zu einem tollen Preis anbieten, wenn du möchtest!”
Benni kam während seines Gesprächs mit dem Verkäufer wieder auf die Idee, eine süße Notiz zu hinterlassen. Also nahm er sein Notizbuch hervor und schrieb: „Vielen Dank für die tollen Angebote! Ich komme bald wieder. Euer Benni, der höfliche Räuber!“
Die Polizei war inzwischen aktiv und verteilte die Notizen. Inspektor Schulze fühlte sich, als wäre er einem großen Rätsel auf der Spur. Das ganze Stadtleben war schon verunsichert, und einige Menschen fingen an, beim Anblick von Benni zu lachen. „Höflichkeit zählt, aber lass dich nicht erwischen!“, war ein häufiges Gerücht, das durch die Stadt ging.
Die ganze Geschichte hatte sich mittlerweile wie ein Lauffeuer herumgesprochen: Die Leute waren fasziniert von dem höflichen Räuber, und die Kinder begannen, kleine ‘Entschuldigungsbriefe’ in ihren Schulen zu schreiben. Sie mochten den Gedanken, höflich zu sein – ganz wie Benni, der dennoch über die Stränge schlug….
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